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    Aach

    Aach, Flußname, s. Aa.

    Aachen-Jülicher Eisenbahn

    Aachen-Jülicher Eisenbahn, ein aus der 1873 errichteten Aachener Industriebahnaktiengesellschaft hervorgegangenes Privatunternehmen (1887: 40 km), wurde 1887 verstaatlicht und der königl. Eisenbahndirektion (linksrhein.) zu Köln unterstellt. Die Industriebahnen im Aachener Bezirk sind 1875, die...

    Aachen-Maastrichter Eisenbahn

    Aachen-Maastrichter Eisenbahn, die von der Aachen-Maastrichter Eisenbahngesellschaft erbaute Strecke Aachen-Maastricht-Hasselt (65,10 km) und die von ihr gepachtete Strecke Hasselt-Landen (27,75 km), beide 1853 eröffnet und 1. Ang. 1867 an die Grand Central Belge in Brüssel (s. Belgische Eisenbahnen)...

    Aachener Friede

    Der erste Friede von Aachen beendete 1668 den Devolutionskrieg (s. d.) Ludwigs XIV. gegen Spanien. Ludwig mußte in dem zu Aachen 2. Mai 1668 unterzeichneten Frieden die Freigrafschaft Burgund und die andern eroberten Lande wieder herausgeben und sich mit einer Anzahl fester Plätze in Flandern und...

    Aachener Kongreß

    Aachener Kongreß, vom 30. Sept. bis 21. Nov. 1818 zu Aachen in Gegenwart der Kaiser von Rußland und Österreich und des Königs von Preußen abgehaltener Kongreß, der erste derjenigen, durch welche die Heilige Allianz (s. d.) ihr System zu befestigen suchte. Bevollmächtigte waren: Metternich,...

    Aal

    Aal (Muraenidae), eine Gruppe schlangenförmiger, langgestreckter Schlundblasenfische (s. d.) mit scheinbar nackter, schleimiger Haut, denen die Brustflossen zuweilen, die Bauchflossen stets fehlen, während der gewöhnlich spitz zulaufende Körper meist von einer einzigen zusammenhängenden, senkrechten...

    Aalbrutleiter

    Aalbrutleiter, eine Vorrichtung, die der aus dem Meere im Frühjahr in die Flüsse aufsteigenden Aalbrut (s. Flußaal) die Überwindung von Wehren und Wasserfällen möglich macht. Sie besteht aus einer schräg vom Fuß des Wehres oder Falles nach oben führenden, hölzernen, geraden oder winklig...

    Aalbuch

    Aalbuch, Teil der Rauhen Alb (s.d.) in Württemberg, liegt zwischen Geislingen und dem obern Kocher und erreicht im Kocherberg 750 m Höhe.

    Aali Pascha

    Aali Pascha, Mehemed Emin, türk. Staatsmann, geb. 1815 zu Konstantinopel, übernahm, nachdem er 1835-44 erst als Legationssekretär, dann als Botschafter die Höfe von Wien, Petersburg und London kennen gelernt hatte, 1846 die Leitung des Auswärtigen Amtes und erhielt 1848 mit dem Range eines Muschir...

    Jakob Aall

    Aall (Jakob), norweg. Staatsmann und Schriftsteller, geb. 27. Juli 1773 zu Porsgrund, studierte 1791-95 zu Kopenhagen Theologie, wandte sich bald den Naturwissenschaften, namentlich der Mineralogie und Bergbaukunde zu und besuchte mehrere deutsche Universitäten und die Bergakademie zu Freiberg. Nach...

    Aalmolche

    Aalmolche (Amphiumidae), langgestreckte, schlangenähnliche Lurche in den Flüssen und Sümpfen des südl. Nordamerikas, der Ordnung der Cryptobranchiata (s.d.) angehörend. Sie erinnern in ihrer Körperform an die Aale, besonders da die 4 kleinen, wenig ausgebildeten, in 2 oder 3 Zehen endigenden...

    Aalmutter

    Aalmutter (Zoarces viviparus L.), ein etwa 30 cm langer, auf dem Rücken dunkelgefleckter Stachelflosser der Nord- und Ostsee, mit schleimiger Haut, in der einzelne kleine Schuppen versteckt sind, kegelförmigen Zähnen, verkümmerten dreistrahligen an die Kehle gerückten Bauchflossen und um den...

    Aalraupe

    Aalraupe, Aalrutte, Aalquappe, Trüsche (Lota vulgaris Cuv.), ein zur Familie der Schellfische (s. d.) gehörender Fisch mit breitem, plattgedrücktem Kopfe, an dessen Kinn ein Bärtchen sitzt, braun und gelb marmoriertem Leibe, sehr kleinen Schuppen, zwei Rückenflossen, Schwanz- und Afterflosse,...

    Aam

    Aam, norweg. Flüssigkeitsmaß, s. Ohm.

    Aar

    Aar, Vogel, soviel wie Adler.

    Aarabi Pascha

    Aarabi Pascha, s. Arabi Pascha.

    Aarburg

    Aarburg, Kreisstadt im Bezirk Zofingen des schweiz. Kantons Aargau, in 401 m Höhe, rechts von der Aare, über die eine 64 m lange Drahtbrücke führt, unweit der Mündung der Wigger, an den Linien Basel-Bern und Basel-Luzern der Schweiz. Centralbahn, hat (1888) 2059 E., darunter 157 Katholiken und...

    Aargletscher

    Aargletscher, Eisströme im Ursprunggebiete des Haslithals, an der Nord- und Ostseite des Finsteraarhornstockes. Der Unteraargletscher entsteht aus der Vereinigung des Lauteraar und Finsteraargletschers, die beide am Schreckhorn entspringen; er ist einer der größten und längsten alpinen Eisströme...

    Aaron

    Aaron (hebr. Aharon, "der Erleuchtete"), älterer Bruder Moses', Sohn Amrams und der Jochebed, aus dem Stamme Levi. In der elohistischen Überlieferung des Pentateuchs (s. d.) erscheint er als Moses' Gehilfe. Auf Verlangen des über Moses Ausbleiben auf dem Sinai ungeduldigen Volks fertigte er das...

    Aarö

    Aarö (spr. ohrö), Insel im Kleinen Belt, zum Kreise Hadersleben der preuß. Provinz Schleswig--Holstein gehörig, ist nur durch den 1 km breiten Aarö-Sund vom Festlande getrennt, nicht ganz 4 km lang, etwa 2 ½ km breit, ziemlich fruchtbar und trägt das Fischerdorf Aaröbye.

    Aas

    Aas, Bezeichnung der in Fäulnis oder Verwesung begriffenen Leichen, namentlich der Tiere. Da die Verwesungsprodukte für die Umgebung lästig und unter Umständen gesundheitsgefährlich sind, ist es eine der Hauptaufgaben der Gesundheitspolizei, für unschädliche Beseitigung des A. zu sorgen. Diese...

    Aasen

    Aasen (spr. ohs-), Ivar Andreas, norweg. Sprachforscher, geb. 5. Aug. 1813 zu Örsten in der Vogtei Söndmöre als Sohn einfacher Landleute, wirkte seit 1831 als Wanderschul-, seit 1835 als Hauslehrer in Örsten. Er wandte sich der Botanik zu und arbeitete ein Verzeichnis der Flora der Umgegend aus.

    Aasjäger

    Aasjäger, in der Jägersprache ein die Jagd unweidmännisch Betreibender. Zu den A. rechnet man besonders die, welche alles ohne Unterschied töten, was vor das Gewehr kommt (auch Schießer genannt), zu weit hinschießen und häufig das Wild nur so stark anschießen, daß es erst nach längerer Zeit...

    Aaskäfer

    Aaskäfer (Silphidae), eine Familie von Käfern mit zehn- oder elfgliederigen keulenförmigen Fühlhörnern (Clavicornia) und sechs freien Hinterleibsringen, die meist ganz von den Flügeldecken bedeckt werden. Die eigentlichen A. (Silphidae genuinae), zu denen die breitgedrückten, mattschwarzen...

    Aastiere

    Aastiere, Tiere, die sich fast ausschließlich von verwesenden Stoffen ernähren und so durch Beseitigung des lästigen und schädlichen Aases als natürliche Abdecker dienen. Zu den A. im weitesten Sinne gehören die Infusorien, ferner kleinere und größere Würmer, Fliegen (Aasfliegen, deren Larven...

    Ab

    Ab, der elfte Monat im bürgerlichen, der fünfte im Festjahr der Juden, hat 30 Tage, entspricht unserm Juli/August. Der 9. Ab wird als Gedenktag an die Verbrennung und Zerstörung des Tempels (586 v. Chr. und 70 n. Chr.) durch Fasten begangen.

    Aba

    Aba, Abba oder Abajeh, Bezeichnung für große braune Tücher aus Baumwolle, die fast überall im Orient, namentlick aber in Albanien und Macedonien verfertigt und von der ärmern Bevölkerung als ärmelloser Rock getragen werden. Die Großhändler benutzen sie auch zur Verpackung des levant. Tabaks.

    Abacus

    Abăcus (grch. abax), bei Griechen und Römern eine rechtwinklige Platte; besonders werden so genannt Schenk- oder Prunktische, Spieltafeln zum Würfelspiel und andern Spielen, Tafeln aus Marmor oder Stuck zum Wandbelag, Zeichentafeln der Geometer. A. im Sinne von Rechenbrett s. Rechenmaschinen. -...

    Abaddon

    Abaddon (hebr., "Verderben", "Untergang"), im Buch Hiob, in den Psalmen und den Sprüchen dichterisch als Bezeichnung des Totenreichs (Scheol) gebraucht. Die Offenbarung Johannis faßt den A. als ein persönliches Wesen auf; in Kap. 9, 11 heißt so der Engel des Verderbens (grch. Apollyon), der dem...

    Abai

    Abai, der in Abessimen gebräuchliche Name des Bahr el-Asrak oder Blauen Nils (s. d.).

    Abakanische Berge

    Abakanische Berge, der südl. Teil des Kusnezkischen Alatau (s. d.).

    Abaliget

    Abaliget, Dorf im ungar. Komitat Baranya, nordwestlich von Fünfkirchen, am nordwestl. Abhang des 592 m hohen St. Jakobsberges, bekannt durch die Abaligeter Höhle (auch Paplika oder Paplyuk, d.i. Pfaffenloch, genannt), eine der merkwürdigsten Tropfsteinhöhlen Ungarns, die sich ungefähr 950 m weit...

    Abandon

    Abandon, dem Seerecht angehöriger Ausdruck von verschiedener Bedeutung. 1) A. im Seeversicherungsrecht (im franz. Seerecht délaissement). Nur hier kommt A. im geltenden deutschen Seerecht als technischer Begriff vor. Er bedeutet das Recht des Versicherten, gegen Abtretung der in betreff des versicherten...

    Abanten

    Abanten, altgriech., vermutlich ion. Volksstamm, der seine eigentlichen Wohnsitze in der Mitte Euböas, um Chalkis und Eretria hatte und seine Herrschaft allmählich über die ganze Insel ausgebreitet haben soll. Auch von den Bewohnern der ion. Städte Kleinasiens gehörte ein großer Teil diesem...

    Abarten

    Abarten, Bastardierung, bei Tieren und Pflanzen das Auftreten kleinerer oder größerer Umänderungen äußerer und innerer Charaktere, hervorgebracht durch Verschiedenheiten des Klimas, des Bodens, der Ernährung und mannigfache andere, bald durch die Absicht des Menschen gesetzte, bald frei in der...

    Abat-jour

    Abat-jour (frz., spr. abaschuhr), ein Oberlicht (s. d.), dessen Rahmen schräg oder wagrecht gestellt ist, ferner ein senkrecht stehendes Fenster mit einem äußern, schräg stehenden, unten anschließenden Laden, der das Eindringen des Lichts, aber nicht das Hinaussehen gestattet (z. B. bei Gefängnissen).

    Abatellement

    Abatellement (frz., spr. abattälmáng), Richterspruch der franz. Konsuln in der Levante, durch welchen der Handel mit franz. Kaufleuten, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, verboten wird.

    Abatis

    Abatis (frz., spr. abatih), in der Küchensprache das sog. Klein, wie Kopf, Hals, Flügel, Füße, Herz und Magen vom Geflügel, Hasen u. a.

    Abauj

    Abauj oder Abaujvár, Komitat in Oberungarn, jetzt mit dem ehemaligen kleinsten Komitat Torna (618,04 qkm) zum Komitat Abauj-Torna vereinigt, grenzt im N. an die Komitate Saros und Zips, im O. und S. an Zemplin, im W. an Gömör und Borsod, ist gebirgig und gehört zu den fruchtbarsten und bestbewässerten...

    Abba

    Abba (aramäisch "Vater"), in jüd. und altchristl. Gebeten Anrede Gottes (vgl. Röm. 8,15); dann, namentlich in den syr. und kopt. Kirchen, Titel der Bischöfe und Patriarchen.

    Abbach

    Abbach (auch Abach), Marktflecken im Bezirksamt Kelheim des bayr. Reg.-Bez. Niederbayern, rechts von der Donau, an der Linie Ingolstadt-Regensburg der Bayr. Staatsbahnen und der Straßte München-Regensburg, hat (1890) 1315 meist kath. E., Post dritter Klasse und Telegraph, got. Kirche (1851 erbaut)...

    Abbaumen

    Abbaumen, in der Jägersprache Bezeichnung des Herunterkletterns der Raubtiere und des Wegfliegens größern Federwilds von Bäumen.

    Abbazia

    Abbazia, Kurort in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Volosca, zur Gemeinde Volosca gehörig, am Quarnero und an der Linie St. Peter-Fiume (Bahnhof Mattuglie-A. 5 km entfernt) der Österr. Südbahn, hat (1890) 1192 kroat. E. Mit Fiume besteht Dampferverbindung. Die geschützte...

    Abbâdiden

    Abbâdiden (falsch: Abaditen), maur. Dynastie zu Sevilla (1023-91). Ihr Begründer, der reiche Kadi von Sevilla Abu-l Kâsim Mohammed aus der Familie der Banu Abbâd, die aus Emesa in Syrien stammte, gelangte während der nach dem Sturze des omajjadischen Chalifates in Andalusien entstandenen Kleinstaaterei...

    Abä

    Abä, altgriech. Stadt im nordöstl. Phokis, nahe der böot. Grenze, auf einem Felshügel im Thale des Flusses Assus unterbalb des Hyphanteiongebirges gelegen, nach der einheimischen Überlieferung von Kolonisten aus Argos gegründet, war berühmt durch einen von Xerxes, später von den Böotern zerstörten...

    Abänderungsvorschlag

    Abänderungsvorschlag, Abänderungs-, Verbesserungsantrag (franz. Amendement), ein Kunstausdruck der parlamentarischen Sprache für solche Änderungen, die zu den einzelnen Teilen eines Gesetzentwurfs, einer Adresse, eines Antrags vorgeschlagen werden, sei es, daß man nur eine bessere Fassung des...

    Abäsen

    Abäsen, Äsen, Verbeißen, das Abbeißen von Pflanzen und Pfianzenteilen durch Wild.

    Abätmen

    Abätmen, das Ausglühen der Kapellen (s. d.), auf denen silberhaltiges Blei behufs Prüfung auf seinen Silbergehalt abgetrieben wird (s. Abtreiben).

    Äaciden

    Äaciden, Äacus, s. Aiakos.